Künzelsau. Der Ire Colm Tóibín wird mit dem 14. Würth-Preis für Europäische Literatur ausgezeichnet. Der Schriftsteller erhält die Würdigung der Stiftung Würth „für seine Kunst der Menschendarstellung in Roman und Erzählung sowie für die luziden Literaturinterpretationen seiner Essays und Vorlesungen“, begründete die Jury. Der Autor sei „einer der großen europäischen Erzähler seiner Zeit“. Die Stiftung Würth verleiht die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung im Frühsommer 2024 im Carmen Würth Forum in Künzelsau.
Kunst & Kultur
2023
Colm Tóibín, geboren 1955 in Enniscorthy, County Wexford, gilt als einer der wichtigsten irischen Autoren der Gegenwart, vielfach preisgekrönt. Zu seinem Werk gehören Romane wie „Nora Webster“ (2014, dt. 2016) und „The Blackwater Lightship“ (1999, dt. „Das Feuerschiff von Blackwater“ 2001), aber auch Journalismus, Kritik, Drama und mehr. International weithin bekannt wurde er mit seinem hinreißenden Roman „The Master“ über seinen Lieblingsromancier, den amerikanisch-britischen Schriftsteller Henry James (2004, dt. „Porträt des Meisters in mittleren Jahren“, 2005). Sein Roman „Brooklyn“ (2009, dt. 2010) wurde zu einem Oscar-nominierten Film adaptiert. Als Drehbuchautor verfasste er mit Volker Schlöndorff das Skript zu dem Spielfilm „Rückkehr nach Montauk“ (2017). Zuletzt erschien der Roman „The Magician“ (2021, dt. „Der Zauberer“, 2021), worin er das Leben Thomas Manns nachzeichnet.
„Colm Tóibín überführt die bei Jane Austen, George Eliot und Henry James im 19. Jahrhundert ausgeprägte Kunst der Innenweltbeobachtung ins 21. Jahrhundert, im Blick auf die technisch-zivilisatorische Modernisierung wie auf die Umbrüche in den Geschlechterbeziehungen“, heißt es weiter in der Begründung der Jury des Würth-Preises für Europäische Literatur. „Große Strahlkraft entfalten seine weiblichen Heldinnen: die irische Auswanderin Eilis Lacey aus Enniscorthy in „Brooklyn“, die Witwe, die in „Nora Webster“ die Wiederkehr eines Toten jenseits aller Schauerromantik erlebt, Klytämnestra, die in der Neuerzählung der Orestie „House of Names“ (2017, dt. „Haus der Namen“, 2020) selbstbewusst zu ihrer Tat steht, und nicht zuletzt Maria, die in „The Testament of Mary“ (2012, dt. „Marias Testament“, 2014) eine nie gehörte Stimme erhält, um gegen ihre Kanonisierung als Gottesmutter zu protestieren.“
Der mit 25.000 Euro dotierte Würth-Preis für Europäische Literatur wird alle zwei Jahre vergeben. Der Jury unter Vorsitz von C. Sylvia Weber, Geschäftsbereichsleiterin Kunst und Kultur der Würth-Gruppe und Aufsichtsrätin der Stiftung Würth, gehören an: Prof. Dr. Lothar Müller, Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Raulff, Denis Scheck, Marie Schmidt, Prof. Dr. Jürgen Wertheimer und die Preisträgerin des Würth-Preises für Europäische Literatur 2022, Annie Ernaux.
Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger:
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